Über mich
Dimitri Nabokoff
Hey, ich bin Dimitri Nabokoff, und ich lebe in Hannover, Deutschland. Geboren wurde ich 1985 in der Sowjetunion (Kasachstan). Zur Schule ging ich in Russland (1. Klasse), Kirgisistan (2. Klasse), Bayern (3. Klasse) und schließlich in Hessen (4-10 Klasse). Erwartungsgemäß (da Arbeiterkind) machte ich nach der Realschule eine Ausbildung (Modellbaumechaniker für Gießereitechnik), was mich aber nicht glücklich machte. Technik war nicht mein Ding.

Also zog ich die Abschlussprüfung vor und sah zu, dass ich da weg kam. Ich fand heraus, dass ich nicht mehr aufs Gymnasium (da mit 19 jetzt zu alt), aber entweder zur Abendschule oder auf ein Kolleg durfte. Ich wählte das Kolleg. 8 Stunden in der Gießerei malochen und danach die Schulbank drücken...3 Jahre lang...keine Ahnung wer das schaffen soll - ich jedenfalls nicht. Kolleg in Berlin und elternunabhängiges Bafög, das war schon verlockender. Am Ende schaffte ich ein ganz passables Abi (als erster und bisher einziger in meiner Familie) und musste erstmal zum Bund - nach Ulm.

Nach dem Bund durfte ich studieren. Eigentlich interessiert mich ja nur Geschichte und Politik. Entscheiden konnte ich mich nicht. Und nur eines davon zu studieren traute ich mich auch nicht. Ich war eh schon mit dem Geldverdienen 4 Jahre im Rückstand. Jetzt noch 4 Jahre studieren und am Ende keinen Job finden...das war mir zu krass. Also wählte ich den einzigen sicheren Weg, den ich kannte: Lehramt für Geschichte und Politik. Lehrer gibt es. Die kenn ich. Die verdienen gut und haben oft Ferien. Deutlich bessere Aussichten als beim reinen Bachelor. Bei einem Klassentreffen überzeugte mich meine ehemalige Lehrerin dann noch kurz vor der Bewerbung doch ein Hauptfach zu wählen (mit zwei Nebenfächer kommt man in der Schule nicht weit). Deutsch konnte ich noch nie (fragt mich mal was ein Substantivpronomen ist), Englisch hatte ich nie ordentlich gelernt, blieb also nur Mathe. Das interessierte mich zwar nicht, aber das traute ich mir wenigstens zu. Also habe ich mich in der benachbarten Uni (Gießen) beworben und bin genommen worden. Marburg, wo ich damals lebte, ist sich zu elitär für Lehramt für Haupt-und Realschulen (L2), dort gibt es nur Grundschullehramt (L1) und Gymnasiallehramt (L3). Und da ich die armen, benachteiligten Migrantenkinder (wie mich) unterrichten wollte, kam nur L2 in Frage.

Die erste Woche an der Uni war schlimm. Vom Bund war ich es gewohnt, dass man klare Befehle bekam und zusehen musste wie man sie umsetzen konnte. Und der erste Prof im ersten Seminar legte im ersten Termin eine Literaturliste mit knapp 20 Büchern auf den Tisch. Für mich war der Auftrag klar: Bis zur nächste Woche hatte ich die alle zu lesen. Ich wunderte mich nicht lange darüber, dass es so viele waren (woher hätte ich das auch wissen sollen - ich hatte je kein Vergleichsmaßstab und kannte auch niemanden, der je studiert hätte) Ich machte mich einfach an die Arbeit. Wenn ich hier pro Woche 20 Bücher zu lesen habe, dann sollte ich mal schnell in die Bibliothek und sie mir besorgen.

Am zweiten Termin wunderte ich mich ein wenig, als der Prof die Frage ob denn schon jemand den Weg in die Bibliothek gefunden hätte. Es stellte sich nämlich heraus, dass wir gar nicht 20 Bücher pro Woche zu lesen hätten, sondern pro Semester und es war auch gar nicht verpflichtend, sondern eine Empfehlung. Ihr könnt euch vorstellen wie abenteuerlich der Rest meiner Studienzeit verlief. Em Ende hatte ich aber meinen Bachelor und durfte endlich zur Schule und wenigstens ein wenig Geld (1200€) verdienen.

10 Jahre später musste ich mir eingestehen, dass das mit der Schule eine Schnapsidee gewesen war. Die armen, benachteiligten Migrantenkinder sahen nur in meiner naiven Vorstellungswelt hilfsbedürftig aus. In der echten Welt machten sie allen Lehrkräften das Leben zu Hölle. Der Rest war Bürokratie. Ich möchte jetzt gar nicht weiter drauf eingehen. Das regt mich alles viel zu sehr auf. Die Schule ist ein totes Pferd, genauso wie die Bundeswehr. Da kann man nichts mehr reformieren. Da kann man nur noch neu machen.

Whatever, durch das Business meiner Frau (Stilberatung) erhielt ich die Möglichkeit die Schule hinter mich zu lassen und meine Energie in etwas sinnvolles zu stecken. Wir bauten ihre Stilberatung während Corona zum Online-Business um. Endlich konnte ich mein eigener Chef sein und etwas wirklich sinnvolles tun.

Seit Januar 2022 blogge ich leidenschaftlich über internationale Politik, insbesondere über Russland und den Konflikt in der Ukraine, der die Welt erschütterte. Du findest meine Gedanken und Analysen dazu auf meinem Twitter-Account @DimitriNabokoff.

Ich bin 39 Jahre alt, und hatte bis 2022 mit Social Media nichts am Hut. Ich habe 2022 auf Twitter angefangen. 2023 mir dem Russland Watcher Podcast weitergemacht und bin jetzt auf YouTube. Dort habe ich 2 Themen.

  • Russlands hybrider Krieg gegen den Westen
  • Tweet better. Fck Putin. Save Democracy

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