Trump übergibt Putin die Krim

Ein symbolischer Akt? Oder eine reale Gefahr für die Ukraine?

Ein Präsident im Dienst des Aggressors – Wie Trump Putins Expansion absichert

Während die westliche Öffentlichkeit noch immer dem Trugbild eines „starken Führers“ hinterherläuft, der in der Lage sei, den Krieg in der Ukraine durch „Deals“ und „Verhandlungsgeschick“ zu beenden, entlarvt sich Donald Trump immer unverhüllter als das, was er faktisch längst ist: ein williger Helfer des Kremls, dessen Agieren die Grundlagen der internationalen Ordnung untergräbt und den russischen Vernichtungsfeldzug gegen die Ukraine politisch absichert.

Trumps neue Angriffe gegen Selenskyj – ein strategischer Dienst für Moskau

Trumps jüngste Tiraden gegen den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj offenbaren nicht nur die persönliche Kränkbarkeit eines narzisstischen Egomanen, der seine mediale Dominanz durch einen demokratisch gewählten Staatschef gefährdet sieht. Sie sind Bestandteil eines kalkulierten Angriffs auf die außenpolitische Kohärenz des Westens und dienen unmittelbar den geopolitischen Interessen Wladimir Putins.

Denn es ist kein Zufall, dass Trump sich nun auf die Frage der Krim konzentriert – jenen symbolträchtigen Vorposten russischer Aggression, der 2014 erstmals den Übergang Putins von verdeckter Einflussnahme zu offener imperialer Expansion markierte. Indem Trump suggeriert, Selenskyj solle endlich akzeptieren, dass die Ukraine „damals ja auch nicht um die Krim gekämpft“ habe, bereitet er ideologisch jenen Boden, auf dem der nächste „Deal“ mit Putin gedeihen soll: ein fauler Kompromiss, der die Anerkennung der russischen Annexion legitimieren würde – ohne völkerrechtlichen Wert, aber mit enormer propagandistischer Wirkung für Moskau.

Putins Plan: Die Krim als Türöffner zur Kapitulation des Westens

Was hier zur Debatte steht, ist nicht einfach ein historischer Streit über Grenzverläufe. Es geht um die Kernfrage, ob die territoriale Integrität eines souveränen Staates durch Gewalt und Bruch internationalen Rechts dauerhaft zerstört werden darf – und ob westliche Demokratien bereit sind, diese Zerstörung im Namen eines illusorischen „Friedens“ zu sanktionieren. Dass Trump genau dies in Kauf zu nehmen bereit ist, belegt nicht nur seine autoritäre Verachtung für das Völkerrecht, sondern vor allem seine willige Rolle in Putins Strategie: Die Krim als Hebel, um die Ukraine zur Kapitulation und den Westen zur Selbstverleugnung zu zwingen.

Bereits im März wurde bekannt, dass Trumps Sondergesandter Steve Witkoff vertrauliche Gespräche mit dem Kreml führte, in denen über eine mögliche Anerkennung der Krim als russisch gesprochen wurde. Damals wie heute verweigert das Weiße Haus jede substanziell-kritische Einordnung dieser Gespräche. Stattdessen wird versucht, den Eindruck zu erwecken, es handele sich um normale diplomatische Routine – während in Wahrheit ein geopolitischer Dammbruch vorbereitet wird, der nicht nur der Ukraine, sondern der gesamten regelbasierten Weltordnung gilt.

Der wahre Adressat: Putin

Man muss sich klarmachen: Die Anerkennung der russischen Krim-Annexion durch die USA – selbst wenn sie lediglich in Form eines Präsidenten-Memorandums erfolgt – hätte keinerlei juristische Gültigkeit. Der US-Kongress, die EU, die Türkei und nicht zuletzt die Ukraine selbst würden dies niemals akzeptieren. Aber das spielt für Putin keine Rolle. Was zählt, ist das Signal an die eigene Bevölkerung: Seht her, selbst Amerika musste sich beugen. Ein solches Zugeständnis aus dem Munde Trumps wäre für den Kreml die ersehnte moralische Kapitulation des Westens – eine psychologische Vorwegnahme des Sieges.

Trumps geopolitische Komplizenschaft

In Wahrheit aber geht es um weit mehr als um die Krim. Die russische Forderung ist klar: Rückzug der ukrainischen Truppen nicht nur aus den besetzten, sondern aus allen administrativen Gebieten Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja. Ein „Waffenstillstand“, wie ihn Trump sich wünscht, bedeutet in Putins Logik: Entwaffnung der Ukraine, Rückzug des Westens, und freies Spiel für die russische Armee, sich neue Territorien einzuverleiben. Die Krim ist nur der Testballon. Was folgen soll, ist die Auflösung der Ukraine als souveräne Nation.

Und Trump? Der US-Präsident ist längst auf die Seite des Aggressors gewechselt. Er greift Selenskyj nicht an, weil er den Krieg beenden will – sondern weil er die Ukraine zermürben, ihre Führung delegitimieren und den Weg bereiten möchte für eine Pax Russica, in der Washington nicht mehr Hüter, sondern Saboteur der Demokratie ist.

Keine Deals mit den Totengräbern der Freiheit

Wer heute von einem „Deal“ spricht, ohne das Wesen des russischen Krieges gegen die Ukraine zu benennen – nämlich als systematischen Vernichtungsfeldzug –, macht sich mitschuldig am nächsten Akt dieses Eroberungstheaters. Es ist daher höchste Zeit, Trump als das zu benennen, was er de facto längst ist: ein geopolitischer Komplize Wladimir Putins, der mit kalkulierter Unschuldsmiene die Grundfesten der liberalen Weltordnung zersetzt.

Die Krim ist kein Detail. Sie ist der Testfall dafür, ob der Westen bereit ist, einem Völkermordregime Zugeständnisse zu machen – und damit seine moralische Glaubwürdigkeit für alle Zeit zu verspielen.