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Putins perfider Plan: Krieg als Waffe gegen die liberale Weltordnung

Es geht nicht um Eroberung. Es geht um Zersetzung.

Wladimir Putin führt längst keinen bloßen Eroberungskrieg mehr. Sein Ziel ist nicht nur die Zerschlagung der Ukraine als eigenständige Nation, sondern die systematische Zersetzung der liberalen Weltordnung. Wer noch immer an Verhandlungen mit Moskau glaubt, verkennt die Natur dieses Vernichtungskrieges: Es geht Putin um totale Erschöpfung – militärisch, wirtschaftlich und moralisch.

Syrien als Blaupause: Die Strategie der Zermürbung

Putins Modus Operandi lässt sich leicht entschlüsseln, wenn man sich das Schicksal Syriens vor Augen führt. In Aleppo, Idlib und Homs perfektionierte der Kreml seine Strategie: Ein jahrelanger Krieg, der bewusst auf die Zerstörung ziviler Infrastruktur und den psychologischen Terror gegen die Bevölkerung setzte. Am Ende stand nicht nur die Niederschlagung des Widerstands, sondern ein ausgelaugter Westen, der sich zunehmend von der Region abwandte.

Genau dieses Szenario soll nun in der Ukraine wiederholt werden: Ein endloser Abnutzungskrieg, der den Westen mürbe macht und die Ukraine in einen failed state verwandelt – ein Land, das irgendwann unter der Last des Dauerkriegs zusammenbricht. Putin setzt darauf, dass westliche Gesellschaften mit der Zeit das Interesse verlieren und auf einen faulen Frieden drängen.

Putins Kriegsführung: Desinformation als Waffe

Neben Raketenangriffen und Truppenbewegungen führt Russland einen zweiten, ebenso gefährlichen Krieg: die Unterwanderung der westlichen Öffentlichkeit durch gezielte Propaganda. Putin spielt geschickt mit der Desinformationskeule: Die Ukraine sei "undemokratisch", weil sie unter Kriegsrecht keine Wahlen abhält. Selenskyj sei „korrupt“, die westliche Hilfe „nicht nachhaltig“. In der Summe läuft diese perfide Taktik auf eine einzige Botschaft hinaus: Die Ukraine sei ein hoffnungsloser Fall, ein Land, das ohnehin zum Scheitern verurteilt sei – und der Westen solle besser heute als morgen die Unterstützung einstellen.

Diese Desinformation wird systematisch durch russische Bots, Trollfabriken und gekaufte Multiplikatoren in sozialen Netzwerken verbreitet. Dabei ist Putins Strategie offensichtlich: Spaltung zwischen der ukrainischen Führung und ihrer Bevölkerung, Misstrauen im Westen und die Schaffung eines Narrativs, das die Kapitulation als „vernünftige“ Option erscheinen lässt.

Putins Wette: Der Westen verliert den Atem

Der Kreml setzt auf ein simples Prinzip: Wenn der Krieg nur lange genug dauert, wird der Westen ermüden. Die Menschen in Europa und den USA sollen die Ukraine als eine unlösbare Krise wahrnehmen – ein Fass ohne Boden. Gleichzeitig bombardiert der Kreml gezielt zivile Ziele in der Ukraine, um die Bevölkerung zu demoralisieren und einen „Krieg ohne Ende“ zu suggerieren.

Doch genau hier liegt die entscheidende Weichenstellung für den Westen: Gibt er nach und reduziert die Unterstützung, bestätigt er Putins Kalkül. Dann wird es keinen „verhandelten Frieden“ geben, sondern eine schleichende Zerschlagung der Ukraine und einen Kreml, der sich für die nächste Invasion bereitmacht – ob in Moldau, im Baltikum oder gar in Polen.

Die bittere Wahrheit: Der Krieg endet erst mit der Niederlage Russlands

Es gibt nur eine realistische Antwort auf Putins Eskalationsstrategie: Die konsequente militärische Stärkung der Ukraine. Nicht Verhandlungen, sondern eine klare Niederlage Russlands auf dem Schlachtfeld kann diesen Krieg beenden. Alle anderen Szenarien führen lediglich zu einem aufgeschobenen Showdown, in dem Putin mit neuer Stärke zurückkehrt.

Wer jetzt also von „Kompromisslösungen“ faselt oder glaubt, der Westen könne sich aus diesem Konflikt herauswinden, der betreibt Putins Geschäft. Der Kreml diktiert keine Bedingungen für Frieden – er setzt auf totale Kapitulation. Nur, wenn der Westen seine Unterstützung für die Ukraine nicht nur aufrechterhält, sondern intensiviert, kann der russische Vernichtungsfeldzug gestoppt werden. Alles andere ist der Anfang vom Ende der freien Welt.