Putin will die Ukraine unter UN-Mandat stellen

Putin schlägt dem Westen ein zweites Dayton-Abkommen vor

Putins Plan: Frieden durch Vernichtung

Während seines Auftritts in Archangelsk hat der russische Machthaber erneut unmissverständlich klargemacht, wie er sich das Ende seines Vernichtungskriegs gegen die Ukraine vorstellt: nicht durch Verhandlungen oder einen gerechten Frieden – sondern durch die Auslöschung der Ukraine als souveräne Nation.

Externe Verwaltung statt Staatlichkeit

Putins Obsession, die ukrainische Armee zu vernichten, bleibt ungebrochen. Sollte dies nicht gelingen, sei der ukrainische Staat ohnehin gescheitert – durch angebliche "Nazis", die laut Kreml-Propaganda dort die Macht übernommen hätten. Die Alternative zur militärischen Zerschlagung ist in Putins Weltbild daher die Einführung einer sogenannten "externen Verwaltung" der Ukraine: ein perfides Konstrukt, das auf eine faktische Aufteilung des Landes hinausläuft, auf seine Degradierung zu einem Protektorat unter internationaler Kontrolle – selbstverständlich orchestriert im Sinne Moskaus. Die Ukraine würde so dauerhaft ihrer Staatlichkeit und die Ukrainer ihrer politischen Subjektivität beraubt.

Der Rückgriff auf gescheiterte Modelle

Putin verweist zynisch auf historische Präzedenzfälle, etwa das Dayton-Modell für Bosnien und Herzegowina. Auch damals, unter Vermittlung der Vereinigten Staaten, wurde ein "Friedensmodell" geschaffen, das Bosnien für Jahrzehnte in eine paralysierte Konstruktion ohne politische Perspektive verwandelte – und den Einfluss Serbiens nie wirklich zurückdrängte.

Genau dieses Prinzip soll nun als Blaupause für die Ukraine dienen. Doch was damals bereits ein zynischer Kompromiss auf Kosten eines geschundenen Volkes war, ist heute die Grundlage für Putins Plan zur Auslöschung einer Nation.

Die Wiederholung der Lügen von 2022

Dass Putin erneut von "Nazis" in Kiew und einem nicht existenten Staat spricht, ist keine Neuigkeit – sondern Wiederholung jener Lügen, mit denen er bereits in der Nacht des 23. auf den 24. Februar 2022 seinen großangelegten Angriffskrieg legitimierte. Damals wie heute beschwört er ein imaginäres "Volk von Donbas" – eine propagandistische Erfindung zur Rechtfertigung seiner imperialistischen Landnahme.

Schon 2022 fabulierte Putin über das Selbstbestimmungsrecht "der Völker der Ukraine" – ein durchsichtiger Versuch, das ukrainische Volk in regionale Splittergruppen zu zerschlagen, die sich dann unter dem Deckmantel manipulierter Referenden Russland "anschließen" dürfen. Genau nach diesem Schema wurden die Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja einverleibt. Der Kreml erfindet "Völker", die er dann befreien will – um sie in Wahrheit zu unterjochen und systematisch zu russifizieren.

Die Russifizierung als Endziel

Denn natürlich verschwinden diese erfundenen "Völker" unmittelbar nach der Annektierung. Zurück bleibt nur das "russische Volk" – das Monopol ethnischer Identität, das die imperialistische Ideologie des Kremls stützt. Auf den besetzten Gebieten beginnt eine brutale Russifizierung, die jede Spur ukrainischer Identität auslöschen soll. Was in den Regionen geschah, will Putin nun auf die gesamte Ukraine ausdehnen. Und selbst eine UN-Präsenz soll dabei nicht stören – solange sie das macht, was Moskau will.

Eine politische Hülle statt Staat

Putins Szenario ist klar: Eine Ukraine ohne Armee, ohne funktionierenden Staat, nur noch eine leere Hülle, infiltriert von Kollaborateuren und Agenten des Kremls. Eine politische Fassade, vielleicht sogar abgesegnet durch einen Deal zwischen dem Kreml und einem neuen US-Präsidenten – vorzugsweise einem, der dem autoritären Denken Putins nähersteht als der westlichen Demokratie.

Dass Donald Trumps Emissär Steve Witkoff sich jüngst auf genau jene gefälschten Referenden berief, mit denen Russland seine Besatzungen rechtfertigt, ist ein alarmierendes Signal. Trumps autoritäre Sympathien machen ihn zum idealen Ansprechpartner für Putins Vernichtungsagenda.

Der zynische Friedensbegriff des Kremls

Was Putin dem Westen in Archangelsk präsentierte, ist ein Paktangebot: "Frieden" durch die Anerkennung russischer Kriegsverbrechen. "Frieden" durch die Akzeptanz der gewaltsamen Zerschlagung eines Staates. "Frieden" durch Kapitulation vor dem Terrorstaat Russland. Wer diesem Friedensbegriff folgt, erkennt an, dass die Ukrainer kein Recht auf Existenz haben – und dass Russland zu Recht vergewaltigt, plündert und mordet.

Nukleare Erpressung als Drohkulisse

Nein, Putins Auftritt war keine Überraschung. Aber er war ein Warnsignal. Die Kulisse – ein Atom-U-Boot – spricht Bände: Der Kremlchef präsentiert seine "Vorschläge" unter dem drohenden Schatten nuklearer Erpressung. Seine Botschaft an Trump und den Westen lautet: Stimmt meinen Bedingungen zu – oder riskiert einen Atomkrieg.

Die einzige Antwort: Zurückweisung

Doch wer sich von einem Autokraten einschüchtern lässt, der ein mafiöses System unter dem Schutzmantel des Geheimdienstes FSB installiert hat, verliert mehr als nur politischen Handlungsspielraum. Er gibt die Prinzipien der zivilisierten Welt preis. Nur durch die konsequente Zurückweisung dieser Ultimaten kann Putin gestoppt werden. Der Westen darf nicht erneut in die Falle verlogener "Kompromisse" tappen – sie waren in der Geschichte stets das Einfallstor für neue Kriege und unermessliches Leid.