Die Weltordnung wankt

Und wir stehen vor einer Entscheidung

Liebe Leser,

es gibt Momente in der Geschichte, in denen sich die Grundpfeiler der Welt verschieben – langsam, fast unmerklich, bis der Bruch plötzlich offensichtlich wird. Wir erleben gerade einen solchen Moment.

Vor wenigen Tagen trafen sich russische und amerikanische Offizielle in Riad. Offiziell ein diplomatisches Gespräch. In Wahrheit ein weiteres Kapitel in einem Spiel, das Russland seit Jahren mit brutaler Konsequenz spielt: die Zersetzung der westlichen Ordnung.

Sergej Lawrow trat nach dem Treffen vor die Duma und wiederholte, was der Kreml seit Jahren predigt: Der Krieg gegen die Ukraine sei eine Verteidigung gegen die NATO-Osterweiterung. Ein Narrativ, das längst entlarvt ist – doch es erfüllt seinen Zweck. Es gibt Russland die Legitimation, weiterzumachen.

Doch der wahre Plan liegt tiefer. Russland arbeitet daran, die Weltordnung zu kippen. Der Westen soll sich selbst auflösen – nicht durch Krieg, sondern durch Angst, Zweifel und innere Zerrissenheit.

📌 Die Allianz mit China
Moskau sucht Schutz unter Pekings Flügel. Die Vision ist klar: Eine Welt, in der nicht mehr der Westen die Regeln schreibt, sondern eine neue Achse der Autokratien.

📌 Die Spaltung Europas
Europa soll sich entscheiden – zwischen Gehorsam oder Zersetzung. Der Kreml will, dass Angst vor Russland zum bestimmenden Faktor europäischer Politik wird.

📌 Die wirtschaftliche Strategie
Russland umgeht Sanktionen, vernetzt sich über BRICS, während europäische Regierungen sich in moralischen Debatten verlieren.

📌 Die Zerstörung der NATO
Russland hat ein Ziel: Die Sicherheitsarchitektur des Westens durch ein eigenes System zu ersetzen – mit China als Partner und Europa als Beute.

📌 Das belarussische Modell
Was in Minsk funktioniert, könnte auch anderswo geschehen: vollständige Kontrolle durch Moskau. Ein Testlauf für die Ukraine, Moldau und darüber hinaus.

Die Frage ist: Wie reagiert der Westen? Wird er weiter zögern, weiter hoffen, dass sich der Sturm legt? Oder wird er verstehen, dass es kein Zurück in die alte Ordnung gibt?

Die Spielregeln werden gerade neu geschrieben. Aber wir entscheiden, ob wir uns anpassen – oder untergehen.

LG, Dimitri Nabokoff